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  13.10.2005 - Von Finnland nach Schweden / Kauf der Rentiere

Der dritte Monat meiner Reise ist verstrichen und langsam ist es wieder an der Zeit für einen „Reisebericht“ :
Wie ihr euch vielleicht erinnert, saß ich Ende August auf dem Campingplatz in Oulu/Finnland fest und wartete auf die Packtaschen für das Boot und meinen Trekkingrucksack aus Deutschland. Die Packtaschen benötigte ich, um die Einzelteile meines Faltboots zu verpacken und nach Deutschland zurückzuschicken und im Trekkingrucksack sollten alle Ausrüstungsgegenstände Platz finden, die ich mit nach Lappland nehmen wollte. So weit so gut.......
Mittlerweile gehört es zur täglichen Routine, dass ich mich jeden morgen bei der Rezeption
des Campingplatzes blicken lasse, um zu fragen, ob mein Paket aus Deutschland angekommen ist. Als ich mich am Donnerstag den 25.08. aus eben diesem Grund auf den Weg zur Rezeption mache, kommt der Security-Guard auf mich zu um mir mitzuteilen, dass ich mein Zelt und den Rest meines „Camps“ abbauen muss, da am nächsten Tag ein Motorradrennen stattfindet - ?! Zunächst denke ich, ok – da kommen wahrscheinlich viele Zuschauer und Biker, die nach dem Rennen eine große Party auf dem Campingplatz feiern und verstehe nicht wirklich, warum ich meinen Krams deswegen zusammenpacken soll. Als ich sicherheitshalber noch mal nachfrage, sagt mir der Mann : „Das Problem ist, dass das Rennen HIER auf dem Campingplatz stattfindet – unmittelbar neben deinem Zelt“ !! Hmpf, super, na was es nicht alles gibt. Ich sehe mich schon irgendwo am Strand im Schlafsack liegen und neben mir ein Haufen an Krams unter anderem ein in seine Einzelteile zerlegtes Faltboot .....toll !! Anscheinend stehen mir meine Gedanken auf die Stirn geschrieben, denn nachdem wir die Rezeption erreicht haben, teilt mir der Mann mit, dass für die Nacht von Donnerstag auf Freitag noch ein sog. Camping-Cottage frei ist und dass ich wenn ich will dort einziehen kann. Da mein Paket immer noch nicht angekommen ist und es nach Regen aussieht, sage ich zu und schaffe meinen gesamtes Zeug in das kleine Cottage, in dem die in der Sonne der letzten Tage getrockneten Bootsteile vor Regen geschützt sind. Insgeheim spekuliere ich –nein – hoffe ich darauf, dass am Freitag dann mein Paket ankommt und dass ich, wenn ich mich mit dem Verpacken und Verschicken beeile, den Zug nach Lappland noch vor dem Wochenende erwische.
Als Mygga und ich von unserem Abendspaziergang zurückkommen, hat sich auf dem
Campingplatz schon einiges getan. Neben Grillstand, Biertresen und Gulaschkanone ist auch eine relativ große Bühne für die Beschallung des Events aufgebaut worden. Der Livetechniker tobt sich bis spät in die Nacht an der Beschallungsanlage aus und so kommt es, dass ich die erste Nacht seit langem in einem richtigen Bett schlafe – begleitet von den Klassikern von Iron Maiden und ACDC (....auf Dauer etwas eintönig - leider spielt er immer die beiden gleichen Platten abwechselnd....). Um spätestens 12:00 Uhr am nächsten Tag muss ich mein Domizil besenrein übergeben. Da um 11:00 Uhr leider immer noch kein Paket in Sicht ist, bietet mir die Crew des Campingplatzes netterweise an, meine gesamte Ausrüstung vorübergehend in einer alten Waschküche einzuschließen. Ungefähr eine Stunde später habe ich alles verstaut und mache mich mit Mygga auf den Weg zum Strand, um uns beiden ein bisschen Bewegung zu verschaffen. Die ersten Biker sind derweil am Campingplatz eingetroffen und belagern den Biertresen......
Bei meiner Rückkehr vom Strand kommt mir der Security-Mann entgegen und überreicht mir feierlich einen großen Pappkarton – das Paket aus Deutschland – endlich!! Während immer mehr Biker eintreffen, probiere ich, die Teile des Bootes irgendwie in den Packtaschen zu quetschen und alles, was nicht in meinen Trekkingrucksack passt, packe ich zunächst in meine wasserdichten Packsäcke. Dann teile ich die Taschen, die nach Deutschland geschickt werden sollen von denen, die ich mit nach Lappland nehmen will und merke dabei, dass ich vor einem kleinen Problem stehe: neben dem schon recht schweren und voll bepackten Trekkingrucksack strahlen mich vier 40Liter-Packsäcke an, die ebenfalls mit nach Lappland wollen!! Ich versuche zunächst, den Trekkingrucksack aufzusetzen und nehme dann zwei Packsäcke in die eine und zwei in die andere Hand und.....ja, dann sitzt da ja noch Mygga. Spätestens als ich probiere, ihre Leine noch irgendwie in die Hand zu bekommen ernte ich ungläubige Blicke von den Herren in den Bikerkutten und ich muss mir selbst eingestehen, dass es unmöglich ist, das alles bis nach Solberget zu bekommen. So beschließe ich, zwei von den vier Packsäcken per Post von Finnland nach Schweden zu schicken. Gegen 14:00 Uhr sitze ich dann zusammen mit Mygga, 2 großen Bootstaschen, einem Sack mit der Segelanlage, 4 Packsäcken für Schweden, 1 Packsack für Deutschland, meinen Seekarten (die ich in Plastikrohren verstaut habe) und meinem Trekkingrucksack am Eingang des Campingplatzes und warte auf das Taxi, dass uns zunächst zum Postamt fahren soll ! Der Taxifahrer in einem großen Volvo (wenn ich mich recht erinnere) macht gleich wieder kehrt als er mich nebst meinem „Gepäck“ sieht und ruft mir zu, dass er mir ein größeres Taxi ordert....dabei haben wir beim Taxiruf extra das größte Taxi bestellt....na ja! Eine halbe Stunde später – noch immer kein Taxi in Sicht und mein Zug fährt um 16:20 Uhr – drängelt sich ein amerikanischer Van durch die zahlreichen Motorräder, die mittlerweile vorm Campingplatz stehen. Die Tür öffnet sich und eine Hand voll angetrunkener Biker springt heraus. Da sie den Fahrer bezahlen, gehe ich davon aus, dass es sich bei dem Van um ein Taxi handelt und ein Finne, mit dem ich ins Gespräch gekommen bin, fragt den Fahrer (der leider kaum Englisch spricht) netterweise, ob er mich zum Postamt fahren kann. Der Mann hinterm Steuer nickt und so schmeiße ich meinen Krams so schnell ich kann in das Auto und los geht’s zur Poststation ..... Die drei netten Damen im Postamt erkennen mich sofort (vor allen Dingen Mygga), denn vor ein paar Tagen ist in der lokalen Zeitung ein Artikel über uns erschienen, mit einem recht großen Photo und allen Dreien steht ein breites Lächeln im Gesicht (...noch wissen sie ja nicht, was in der nächsten Stunde auf sie zukommt, hihi). Ich erkläre ihnen also, welche der Taschen wohin geschickt werden soll und ich bekomme prompt sechs Paketscheine in die Hand gedrückt, die es zunächst auszufüllen gilt. Währenddessen probieren die Drei gemeinsam meine z.T. über zwanzig Kilo schweren und sehr sperrigen Taschen auf die sichtlich überforderte Paketwaage zu wuchten. Als nächstes muss nun jedes Paket in den Computer eingegeben und mit zahlreichen Aufklebern verziert werden. Die wirklich liebenswürdige Postangestellte, die diesen Job übernimmt, scheint nun mit dem Computerprogramm noch nicht sehr vertraut zu sein (man könnt auch sagen, sie arbeitet seeeehr gewissenhaft ), was sie aber durch ihr kompetentes Lächeln und ihre ungemeine Ruuuuhe wieder ausgleicht ; -)
Na ja, irgendwann war es dann doch geschafft und die Drei winkten zum Abschied als ich mit Mygga und meinen Klamotten aus dem Postamt eilte, um mit dem Taxi zum Bahnhof zu fahren (ihr Lächeln schien noch ein bisschen breiter zu sein als am Anfang, was ganz vielleicht mit dem Betrag zu tun hatte, den ich an diesem Tag in ihrem Postamt zurückließ....seufz....). Um 16:10 Uhr kam ich am Bahnhof an, kaufte mir eine Fahrkarte und sprang in den Zug nach Kemi ! In Kemi stieg ich in den Bus nach Tornio, der Grenzstadt zu Schweden. Als ich gegen Abend in Tornio ankam, machte ich mich auf den Weg zum Campingplatz, baute mein Zelt auf, krabbelte in meinen Schlafsack und dachte „...Mann, was für ein Tag“. ...aber genau diese Tage sind es letztlich, die meine Reise so spannend machen – man weiß eben nie, was als nächstes passiert. Bevor ich nun nach Schweden einreiste, wollte ich mich mit dem schwedischen Zoll in Verbindung setzten, da in Schweden spezielle Vorschriften für die Einreise von Hunden bestehen. So muss Mygga anders als in Finnland über eine Tollwutimpfung nebst bestandenem Bluttest verfügen, welcher darüber Aufschluss gibt, ob genügend Antikörper im Blut sind. Darüber hinaus gibt es festgelegte Fristen, wie viele Tage nach der Impfung das Blut entnommen werden darf und so weiter und so fort.. Ich bin im Besitz aller notwendigen Papiere, nur die besagte First konnte ich nicht einhalten, da Mygga einfach noch zu jung ist. Um sicher zu gehen, dass es später während meines Aufenthaltes in Lappland keine Komplikationen gibt, wollte ich also direkt beim schwedischen Zoll nachfragen. Direkt neben Tornio liegt Haparanda, allerdings auf der schwedischen Seite. Man könnte auch sagen, es handelt sich um eine Stadt, aber die Grenze teilt sie halt in den finnischen Teil (Tornio) und den schwedischen Teil (Haparanda) - ich hoffe, die Finnen und die Schweden nehmen mir diese Aussage jetzt nicht übel. Am Samstagmorgen machte ich mich nun auf den Weg zum schwedischen Zoll, welcher sich direkt hinter der Grenze befindet (oder eher : befand). Vor dem riesigen Zollgebäude angekommen, musste ich feststellen, dass die Eingangstür verschlossen war. Eine Nachricht auf einem kleinen Zettel, der an einer der Türen angebracht war, machte mich darauf aufmerksam, dass der gesamte Zollkomplex seit ca. einem Jahr stillgelegt sei und dass ich bei Fragen die angegebene Telefonnummer anrufen könne. Das tat ich natürlich sogleich worauf hin eine automatische Ansage auf Englisch noch einmal wiederholte, was auf dem Zettel stand und danach ging`s dann auf schwedisch weiter – bis irgendwann die Verbindung unterbrochen wurde. Tja was nun ? Ich machte mich auf den Weg zum finnischen Zoll. Das finnische Zollgebäude war glücklicherweise geöffnet und so fragte ich die zwei diensthabenden Zollbeamten um Rat. Nachdem sie meine Papiere mit „kritisch-konzentriertem“ Blick durchgesehen hatten, waren sie der Ansicht, das alles seine Richtigkeit habe, um aber hundertprozentig sicherzugehen, solle ich mich auf den Weg zur schwedischen Polizeidienstelle in Haparanda machen und dort nachfragen......! Okay, also wieder zurück auf die schwedische Seite zur Polizei. Hier angekommen, stand ich wieder vor verschlossener Türe. Als ich die Klingel betätigte, war ich auf einmal mit der Polizeidienstelle im ca. 150 km entfernten Lulea verbunden, wo mir eine nette Dame sagte, ich solle einen Augenblick warten... und tatsächlich – genau einen Augenblick später kam ein Streifenwagen mit zwei Polizeibeamten um die Ecke. Spätestens hier dachte ich dann, ich hätte vielleicht einfach über die Grenze gehen sollen, ohne jemanden zu fragen, denn die beiden Polizisten hörten mir zwar interessiert zu, konnten aber letztlich auch nur mit den Schultern zucken und sagten, ich solle am Montag wiederkommen, denn da sei ein kompetenter Ansprechpartner in der Dienststelle. Und so verbrachten Mygga und ich noch zwei weitere Nächte auf dem ruhigen Campingplatz in Tornio und machten uns am Montag morgen nebst gesamten Gepäcks erneut auf den Weg nach Hapaaranda zur Polizei. Als ich der Dame am Empfang nun mein Anliegen schilderte, benachrichtigte sie den besagten „Ansprechpartner“ und dieser holte Mygga und mich ab und wir machten uns auf den Weg in sein Büro. Die große Tür, hinter der sich das Büro befand war beschriftet mit „Kriminalabteilung“ und ich war mir kurzzeitig nicht mehr so ganz sicher, ob das alles in die von mir gewünschte Richtung lief. Nachdem ich ungefähr eine halbe Stunde versuchte, dem Kriminalbeamten die Problematik zu schildern und dieser sich währenddessen 7 oder 8 Mal meine Papiere angeschaut hatte, war ich mir ziemlich sicher, dass er nicht wirklich wusste, was er jetzt tun soll (ohne ihm zu nahe treten zu wollen). Schließlich schickte er uns wieder zum Empfang und sagte, er müsse einen Anruf tätigen. Kurze Zeit später kam er zurück und teilte mir mit, dass die Papiere in Ordnung seien und dass er mir eine schöne Zeit in Schweden wünsche – es war geschafft, endlich, ich konnte meine Reise nach Lappland fortsetzen. Warum einfach, wenn`s auch kompliziert geht,
he ? Also fuhren wir mit dem Bus von Haparanda nach Lulea, wo wir dann den Zug nach Nattavaara besteigen wollten. In Lulea wurde mir das erste Mal bewusst, dass man Hunde anders als in Finnland oder Deutschland wirklich nirgendwo mit hinein nehmen darf. An diesem Tag in Lulea herrschte recht kaltes Wetter und es regnete ununterbrochen und ich versuchte zusammen mir Mygga in der Bahnstation Zuflucht zu finden – no way ! Obwohl sich niemand sonst in der Bahnhofshalle aufhielt, untersagte mir der Bahnvorsteher strikt, diese mit Hund zu betreten. So warteten wir draußen unter dem Vordach und probierten uns warm zu halten, in dem wir ca. anderthalb Stunden Fußball mit Stöckchen spielten. Das Miese an der Sache war nur, dass unser Zug schon auf dem Gleis stand und wir ihn sogar hätten betreten dürfen aber obwohl ich mehrmals zu dem Bahnvorsteher ging, um zu fragen, ob man nicht doch die Bahnhofshalle betreten könne um sich kurz aufzuwärmen, machte er mich leider nicht darauf aufmerksam....na ja – egal! Von Nattavaara, (dem letzten Außenposten der Zivilisation ;-) sind es noch ungefähr 20 km bis Solberget – meinem Winterdomizil. Netterweise holten uns am Bahnhof Freunde von Dirk, dem „Herbergsvater“ und Besitzer von Solberget, mit ihrem VW-Bus ab – vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!! Zugegeben, ein wenig kribbelte es schon in meinem Magen als wir das „Wildnisdorf Solberget“ erreichten – immerhin werden wir hier knapp 9 Monate verbringen. Doch wir befinden uns hier auf einem wunderschönen Fleckchen Erde und sind umgeben von sehr netten Menschen und ich glaube, wir werden hier viel Spaß haben und noch viel erleben. Mygga und ich haben uns hier in einem Bauwagen eingerichtet, Trinken Wasser aus einer nahen Quelle, Waschen uns mit im Saunaofen erwärmten Brunnenwasser, lesen abends im Licht der Petroleumlame, haben in klaren Nächten schon erste Polarlichter gesehen und ich würde sagen, wir haben uns mittlerweile gut eingelebt. Dirk unternimmt mit Touristen Wanderungen mit Rentieren und besitzt daher selbst 5 Tiere. Er hat sie alle selbst gezähmt, hat ein großes Gehege auf dem wunderschönen Grundstück und ist daher der perfekte Ansprechpartner in Sachen Rentiere. Vor ungefähr 3 Wochen war es dann soweit. Dirk teilte mir mit, dass der Same, bei dem er sich erkundigt hatte, ob er mir zwei Rentiere verkaufen würde, angerufen habe – wir könnten jetzt kommen und die Rentiere holen. Also los – Mann, ich war echt ganz schön aufgeregt. Wir fuhren zu einem der Pferche, in denen die Samen ihre Tiere zusammentreiben, teilweise Markieren und Tiere für die Schlachtung aussortieren. In dem Rundpferch befanden sich ca. 250 Tiere. Inmitten der Herde fingen mehrere Männer die Tiere mit Lassos ein, die markiert oder geschlachtet werden sollten. Da lag schon ein Hauch von Wildwest-Romantik in der Luft. Nach kurzer Zeit wurden Dirk und ich in den Pferch gerufen, um zwei geeignete Tiere für meine Tour auszuwählen. Da ich bislang weder Ahnung von Rentieren hatte, noch des Schwedischen mächtig bin, verließ ich mich voll und ganz auf Dirk`s Erfahrung und Verhandlungstalent. Das erste Tier war schnell ausgewählt und eingefangen. Während Dirk den Wagen mit Anhänger an den Pferch heranfuhr, versuchte ich einem Samen dabei zu helfen, das Tier an den Hörnern bis zum Anhänger zu zerren. Dort angekommen stand zu nächst die Kastration des männlichen Tieres auf dem Plan. Dazu wird das Rentier auf den Rücken gelegt und dann werden die Samenstränge mit einer Zange....na ja... zerdrückt.....autsch. Dann verluden wir das Tier im Anhänger und machten uns wieder auf den Weg in den Pferch. Es verging etwas Zeit, bis feststand, welches Tier man nun einfangen wollte. Es handelte sich wieder um ein männliches Tier, etwas älter und größer als das Erste. Nachdem sich das Lasso des Fängers nach mehreren Versuchen endlich im Geweih des Tieres verfangen hatte, drückte der Mann kurzerhand Dirk das Seil in die Hand und dieser probierte nun das sehr kräftige Tier, das sich natürlich mit allen Mitteln zur Wehr setzte, im Zaum zu halten – was ihm auch gut gelang. Während er mit dem Bullen eine Art „lebhaftes“ Tauziehen veranstaltete, fragte er mich ganz nebenbei: „Wieso muss ich das jetzt eigentlich machen?“ !
Tja, das wusste ich auch nicht, aber es sah auf jeden Fall sehr professionell aus was er da tat...... Bald gaben mir die Samen ein Zeichen, dass ich mit anpacken solle, was ich natürlich auch tat. „Der schleppt dir was weg“ , sagte Dirk, während wir versuchten, unter Aufbietung unserer Kräfte das Tier zu zweit aus dem Pferch zu ziehen. Nachdem auch dieser Bulle kastriert und verladen war, bezahlte ich den Samen, der mir gerne noch ein drittes Rentier verkauft hätte und wir machten uns auf den Weg zurück nach Solberget. Ich war glücklich. Wir schafften es tatsächlich, beide Tiere in Dirks Rentier-Gehege zu bringen, wo wir sie jeweils an einem Baum festgebunden haben. Jeden Tag bringe ich den Tieren jetzt mehrmals etwas zu fressen und Wasser und ganz langsam gewöhnen sich die beiden an mich. Der ältere von den beiden frisst mir mittlerweile aus der Hand, der andere hingegen ist noch etwas schreckhaft und scheu. So werde ich die nächsten Wochen und Monate damit verbringen, die beiden langsam daran zu gewöhnen, sich von mir führen zu lassen, Schlitten zu ziehen und letztlich Packtaschen zu tragen. Man mag gespannt sein...... Aber nun das wichtigste : wie heißen die Beiden ?? Ich weiß es nicht – sie haben leider noch keine Namen. Ich habe mir überlegt, dass ich das einfach mal euch überlasse und bitte euch hiermit darum, mir Namensvorschläge zukommen zu lassen. Ein wenig über die „Charakterzüge“ wisst ihr ja nun und auf den Photos könnt ihr sie euch anschauen. Der helle mit dem dunklen Rücken (der, der steht) ist der ältere von den Beiden. Diejenige/Derjenige von euch, deren/dessen Vorschlag auserwählt oder gelost wird (ich bin mir da noch nicht ganz sicher), wird Pate des Tieres und bekommt ein sensationelles Photo seines Patenkindes. Zusätzlich dazu (und dieser Vorschlag stammt von Dirk) bekommt ihr das erste Geweih, dass ja im Spätherbst abfällt. Na wenn das nichts ist oder ?? Einsendeschluss ist der 26.10.2005
Ich freue mich schon auf zahlreiche Vorschläge von euch !!!!!!!!!
Nun ist dieser Bericht schon wieder viel zu lang geworden und dabei gäbe es noch vieles zu berichten. Wie z.B., als Mygga vier Päckchen Hefe gefressen hat, während wir im Wald Holz fällen war (..und kein Tierarzt hatte je davon gehört, dass Hunde Hefe fressen ??....meine Mygga halt schon ; -) oder dass ich mit dem Auto am Straßenrand hoffungslos steckengeblieben bin, als ich Lui, eine Hofwache, zum Bahnhof nach Nattavaara bringen wollte (glücklicherweise hat uns noch gerade rechtzeitig ein großer LKW aus dem Sand gezogen und Lui kriegte ihren Zug ) usw .....vielleich findet ja die ein oder andere Geschichte im nächsten Bericht Platz. Ich werde euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden halten und wünsche euch bis dahin alles Gute....ach, und ich freue mich auf eure Mails/SMS`s...
Micha
P.S. 1 : Während meiner Zeit hier in Schweden habe ich eine andere Händienumma :
0046705812595
P.S. 2 : Falls ihr in letzter Zeit ein gutes Buch gelesen habt, wäre ich euch für entsprechende
Tipps/Empfehlungen sehr dankbar – so für den dunklen Winter !!!!
 
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