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  25.08.2005 - Oulu - das Ende der Finnlandetappe

Wir haben es geschafft !!!

Am Montag den 15.08.2005 erreichten Mygga und ich ziemlich erschöpft aber gluecklich um ungefähr 18:00 Uhr den Campingplatz in Oulu an der Ostsee-Kueste. Der Weg von Iisalmi (dem Ort, von dem ich die letzte Mail abschickte) bis nach Oulu war definitiv der härteste und anstrengendste Teil
der „Finnland-Etappe“. Zunächst einmal stand uns das Abenteuer bevor, von den suedlichen Seengebieten in die Wasserstrassen vom Oulu Järvi zu gelangen, was hiess, das Boot samt Ausruestung ueber eine möglichst kurze Landpassage von dem einen Seengebiet in das andere zu „hieven“. Wie bereits erwähnt, hatte ich ja mehrere interessierte Finnen getroffen, mit denen ich die vorgesehene Route durchgesprochen hatte (einer druckte mir sogar Karten aus dem Internet aus) und ich war daher frohen Mutes als wir in Iisalmi aufbrachen. Ab hier verliessen wir die grossen Seen und paddelten auf einem mittelgrossen Fluss, der uns zunächst zu einem kleinen Ort namens „Sukeva“ bringen sollte. Der erste Tag war toll. Bestes Wetter und die Abwechslung zum wochenlangen Paddeln auf grossen Seen versetzten mich in beste Laune und als ich abends noch eine wunderschöne Stelle zum Uebernachten ausfindig machte (mit Sandstrand direkt am Fluss) und Mygga sich richtig austoben konnte, wusste ich einmal mehr warum ich das eigentlich alles mache. Ueber den Weg nach Sukeva hatte ich mir bis hierhin nicht allzu viele Gedanken gemacht, da sowohl die Informationen, die ich während meiner Vorbereitung in Deutschland aus Finnland bekommen hatte, als auch die Aussagen der Finnen, die ich bis hierhin getroffen hatte darauf hinaus liefen, dass ich bis nach Sukeva nur mit vielleicht 3-4 leichteren Stromschnellen (sog. Rapids) zu rechnen hätte (von Nord nach Sued logischerweise). Diese aber sollten befahrbar sein und das eigentliche Problem erst hinter Sukeva beginnen, da die Fluesse hier keine richtigen Fluesse mehr sind sondern eher Bäche und mein Boot wahrscheinlich zu gross ist, um diese zu befahren. Am nächsten Tag dann, ungefähr 40 km VOR Sukeva, erreichte ich eine kleine Stelle mit dem Namen Pitkakoski und gleichzeitig die erste der bereits erwähnten Stromschnellen. Na ja – und ich sass da so in meinem Boot und konnte nur noch lachen. Denn da, wo ich eigentlich einen Fluss erwartet haette, war ein „Steinfeld“. Ein Steinfeld, durch das zugegeben Wasser floss – aber das warvielleicht gerade mal knietief. „Toll“ dachte ich, "so was musste ja passieren". Ich befestigte zunächst dasBoot am Ufer und ging dann gemeinsam mit Mygga auf Erkundungstour. Es musste doch irgendwie möglich sein, hier lang zu kommen *Gruebel *Gruebel.......
Nach ungefähr einer Stunde stand dann eigentlich schon fest, dass hier kein Durchkommen ist. „Und trotzdem“, dachte ich „...jetzt bin soweit gepaddelt – ich muss es zumindestens versuchen!!“ Gesagt getan, schnell die Hosen runter und rein in das „Eiswasser“ – das Boot samt Mygga im Schlepptau. Zwischen den ersten Felsen konnte ich meinen „Falter“ noch hindurchziehen aber irgendwann war endgueltig Feierabend und so manövrierte ich das Boot wieder zurueck zum Ausgangspunkt und beschloss, bei Kaffee und Keksen die ganze Sache in Ruhe zu ueberdenken. Gerade als ich bei dem Gedanken angekommen war, das Boot aufs Land zu setzen und den gesamten Weg bis zum Oulu Järvi (ca. 80 km) zu Fuss zurueckzulegen, traf ich einen Landvermesser mit einer Kollegin, die gerade dabei waren, Messungen vorzunehmen, um eine aktuelle Karte dieser Gegend anzufertigen. Witzigerweise hatte dieser Landvermesser auch die Karte angefertigt, die ich besass, war selbst begeisterter Paddler und kannte die gesamten Wasserstrassen in der Gegend inklusive Stromschnellen wie seine Westentasche – bis auf diesen einen Fluss, auf dem ich mich vorwärts bewegte :-( !! Nun, wir kamen ins Gespräch und nach einigem hin und her schlug er mir vor, einfach 4-5 km die Strasse entlang zu gehen, die direkt am Fluss entlang fuehrt. „Vielleicht ist die Situation dort ja etwas entspannter !?“ Und tatsächlich, nach ungefähr 4 km war der Fluss wieder ein Fluss, es waren keine Felsen mehr zu sehen und ich fand sogar eine geeignete Stelle, an der man das Boot wieder zu Wasser lassen konnte. Erleichtert kehrte ich nach Pitkakoski zurueck, wo ich dann den Landvermesser traf, der eilig auf mich zugerannt kam. Ich erzählte ihm was ich entdeckt hatte aber er schuettelte nur mit dem Kopf und berichtete seinerseits er habe einen Farmer aus der Gegend getroffen und ihm die Geschichte erzählt. Na ja und alles was ihm dieser Farmer geantwortet hatte war „Absolut unmöglich da lang zu paddeln – abgesehen von einigen kurzen Passagen sieht es die nächsten 25-30 km so aus wie bei Pitkakoski.“ Der Sommer sei einfach zu trocken gewesen und daher fuehre der Fluss zu wenig Wasser, um ihn zu befahren. Mitfuehlend klopfte mir der Landvermesser auf die Schulter und schlug mir vor, die Nacht in einer kleinen Huette mit Feuerstelle ganz in der Nähe zu verbringen und am nächsten Tag nach Iisalmi zurueckzukehren um von dort mit dem Bus zum Oulu-Järvi zu fahren. So uebernachteten Mygga und ich bei offenem Feuer in dem sog. Lavu (ich hoffe das ist richtig geschrieben) und machten uns am nächsten Tag auf den Weg zurueck nach Iisalmi. Das Wetter hätte nicht passender sein können : ein Regenschauer folgte dem nächsten. In Iisalmi fand ich dann heraus, dass mein Boot im aufgebauten Zustand nicht in einen herkömmlichen Bus passt, da die Ladaluken zu klein sind. Der Gedanke daran, das Boot bei strömendem Regen auf dem Bus-Bahnhof auseinander zubauen, lies meine Laune dann schliesslich auf den Tiefpunkt sinken. Ich beschloss jemanden zu finden, der mein Boot mit Hilfe eines Trailers bis zum Oulu Järvi bringen kann. Hier war wieder einmal die Touristen-Information sehr hilfreich und schon 2 Stunden später (mittlerweile war die Wolkendecke aufgerissen und die Sonne brannte) sassen Mygga und ich im klimatisierten Landrover eines Kanuverleihers, der uns und das Boot samt Ausruestung bis zum Oulu Järvi brachte. Während der Autofahrt stellte sich heraus, dass der Mann selbst Kanutouren in der Gegend macht und das Gebiet sehr gut kennt. Alle 5-10 Minuten unterbrach er dass Gespräch, zeigte nach rechts zum Fluss, den ich entlang paddeln wollte und sagte „next rapid!“ Nach dem sechsten Mal fragte ich ihn dann, wie viele „rapids“ es denn nun tatsächlich bis nach Sukeva gebe, worauf er antwortete 10. Als ich ihn dann fragte, ob er es grundsätzlich fuer möglich hält, den Fluss stromaufwärts zu paddeln sagte er mir, dass das unmöglich sei, da es sich teilweise um Stromschnellen der Kategorie 2-3 handle. Dieser Fluss sei nur befahrbar von Mitte Mai bis Mitte Juni, wenn er bedingt durch die Schneeschmelze genug Wasser fuehrt und selbst dann komme man nur von Nord nach Sued aber auf keinen Fall von Sued nach Nord. Als ich das hörte war ich dann irgendwie froh, mich in den gepolsterten Sessel des Landrovers zuruecklehnen zu können und nicht irgendwo da draussen weiter im knietiefen Wasser herumstolperte und nach einer Möglichkeit suchte, mein Boot ueber diesen Fluss zu bekommen. Am fruehen Abend erreichten wir dann einen Campinplatz direkt in einer kleinen Bucht am Oulu Järvi, wo ich mich daran machte, mein Boot zu Wasser zu lassen und das Gepäck zu verstauen. Es war ein sehr netter, kleiner aber irgendwie auch merkwuerdiger Campingplatz. Beispielsweise wurde fuer die insgesamt 7 Camper (inkl. Mygga und mir) per Lautsprecherdurchsage wie im Fussballstadion (...und mind. genau so laut!!) bekannt gegeben, wenn die Sauna aufgeheizt war u.ä. !? Der gewaltige Oulu Järvi lag an diesem Abend so ruhig und eindrucksvoll vor mir, dass ich mich schon richtig darauf freute, am nächsten Tag in See zu stechen. Nachdem dann am nächsten Morgen aber der dritte ältere Herr mit „Rauschebart“ und sonnengegerbter Haut pruefend mein Boot begutachtete und mir mitteilte, ich solle sehr vorsichtig sein, der See sei zwar so gross wie ein Meer, aber dabei im Durchschnitt nur 6-8 Meter tief und die Wellen daher sehr scharf, begann ich langsam Respekt vor diesem „Giganten“ zu bekommen. Insgesamt brauchte ich drei Tage zur Ueberquerung und im Nachhinein bin ich froh, dass ich von einem Sturm oder Unwetter verschont geblieben bin. Wenn man sich in solch einem Faltboot mitten auf dem See befindet und man am Horizont kein Ufer sieht – das ist schon ein merkwuerdiges und gleichzeitig beeindruckendes Gefuehl. Uebernachtet haben wir uebrigens auf kleinen Inseln mit Sandstrand mitten auf dem See. Hier wurden eigens Feuerplätze errichtet und Lavus aufgestellt. Auf einer Insel befand sich sogar eine kleine Sauna!!!
Nachdem ich den Oulu Järvi ueberquert hatte, wollte ich ueber den Oulu Joki nach Oulu gelangen. Ich wusste bereits, dass es am Oulu Joki diverse Staudämme von Wasserkraftwerken gibt, um die ich das Boot herumtragen muss –ich wusste nur nicht genau wie viele insgesamt. Von den Finnen, die ich auf meinem Weg traf und diesbezueglich befragte, bekam ich da unterschiedliche Aussagen. Von 2 bis 10 war alles dabei. Ich hoffte nur, dass es in der Nähe der Staudämme jeweils eine entsprechende Möglichkeit geben wuerde, das Boot aus dem Wasser zu ziehen bzw. auf der anderen Seite wieder in das Wasser hinein zu lassen. Kurz hinter einem kleinen Ort namens Vaala traf ich dann auf das erste Kraftwerk und direkt neben dem Staudamm befand sich gluecklicherweise eine Art Rampe, ueber die ich das Boot mit Hilfe meines kleinen Bootswagen recht gut aus dem Wasser ziehen konnte. Auf der anderen Seite war das aber gar nicht so einfach. Zunächst einmal muss man das Gefälle, was es ja bei so einem Staudamm gibt ueberwinden. Die Mauern des groessten Staudamms waren ungefaehr 25-30 Meter hoch. Wir hielten uns also möglichst dicht am Fluss und ich hoffte eine Stelle zu finden, an der das Ufer flach genug war, um das Boot ins Wasser zu lassen. Nach 3-4 km Fussmarsch kam mir dann ein Angler auf dem Fahrrad entgegen. Ich fragte ihn, ob er Englisch spreche, worauf er allerdings nur den Kopf schuettelte, etwas murmelte wie „....non englantia“ und kräftig in die Pedalen trat um vorwärts zu kommen. Da standen wir nun, die Muecke und ich....und ich war ehrlich gesagt schon kurz davor aufzugeben, als der Angler plötzlich wieder zurueckkam, sein Handy zueckte, mich dabei auf finnisch zutextete und mir sein Mobiltelefon schliesslich in die Hand drueckte. Wie ich nun erfuhr, hatte er seine Tochter angerufen, die sehr gut Englisch sprach und nun als eine Art Dolmetscherin fungierte. Letztlich zeigte mir der gute Mann dann eine Stelle direkt am Flussufer – ungefähr 400 Meter von dem Platz entfernt, an dem wir uns getroffen hatten – die neben einer Feuerstelle und einem Lavu auch ueber eine Rampe verfuegte – perfekt!! Und zu guter Letzt stellte sich heraus, dass seine Tochter in dem Museum arbeitete, dass sich direkt gegenueber der besagten Stelle befindet – wir konnte uns sozusagen zuwinken während wir telefonierten. Es war wirklich verrueckt.
Ich dankte den Beiden und machte mich daran, das Boot samt Ausruestung vom Staudamm bis zu dieser Stelle zu ziehen – das nächste Abenteuer – aber um das hier abzukuerzen : irgendwann gegen abend hatte ich auch das geschafft und beschloss, das Zelt hier aufzubauen um dann am nächsten morgen mit frischen Kräften weiter zu paddeln. Insgesamt sollte sich diese „Prozedur“ sechsmal wiederholen, wobei die Situation bei jedem Staudamm anders aussah, was das Ganze sehr spannend machte. Ach ja – und das Beste passierte am vierten Kraftwerk. Da ich das Boot z.T. ueber Landstrassen ziehen musste, probierte ich unterschiedliche Möglichkeiten aus, wie man das Boot am besten vorwärts bekommt und vor allen Dingen, wo man Mygga befestigt.Ich entschied mich, selbst vorne an der Spitze zu ziehen, während ich Mygga mit einer 2m langen Leine am Heck des Bootes festmachte, so dass sie hinterherlaufen konnte ohne gleichzeitig zuviel Unheil anzurichten. An dem besagten vierten Staudamm hatten sich nun durch Zufall Teile einer Wasserpflanze an der Unterseite des Bootes verfangen, welche sich immer dann, wenn ich das Boot bewegte auf dem Boden ebenfalls hin und her bewegten. Fuer einen kleinen Hund ist das natuerlich ganz klar Beute, die erlegt werden muss ;-) Was macht also Mygga ?? Genau, sie wirft sich mit aller Kraft nach vorne ins Geschirr und probiert das gruene Etwas, was sich da direkt vor ihr auf dem Boden hin und herschlängelt zu fangen – und merkwuerdig, je mehr sie zieht, desto schneller bewegt sich die „Beute“ ! Als ich das sah fing ich natuerlich sofort an, sie lauthals zu loben was fuer ein Klasse-Hund sieh doch sei und ueberhaupt. Und seitdem brauchte ich sie nur an das Ende des Bootes zu binden und sie fing schon an vor Vorfreude zu winseln und mit dem Schwanz zu wedeln (ich konnte sie wirklich kaum halten) und auf mein Zeichen fing sie an zu ziehen wie ein 1A- Schlittenhund wobei ich das Boot nur noch vorne anzuheben und mitzurennen brauchte. Ich bin mir nicht sicher, aber einige der steilen Rampen hätte ich vielleicht ohne ihre Hilfe nicht ueberwunden. Es war auf jeden Fall ein riesen Spass und die Leute, die uns auf der Landstrasse ueberholten trauten ihren Augen kaum. Nach einigen Tagen erreichten wir dann endlich Oulu, das Ziel, die Endstation. Der Plan war, auf dem Campingplatz „Nallikari“ ungefähr eine Woche zu pausieren und auf die Packtaschen fuer das Boot aus Deutschland zu warten. Um per Boot zu dem Campinglatz zu gelangen, muss man einmal durch die gesamte Stadt paddeln und dann ein Stueck ueber die Ostsee, da „Nallikari“ auf einer vorgelagerten Insel liegt. Irgendwann merkte ich, dass ich mich im Zentrum der Stadt und gleichzeitig mitten in einem Staubecken des letzten, siebten Kraftwerkes befand, von dem ich dachte, es liege weiter ausserhalb der Stadt – „Na Super“ !! Ich hatte mich eigentlich schon darauf eingestellt, dass das „Staudämmeumrunden“ endlich der Vergangenheit angehöre und nun das !! Aber es half nichts. So wie bei den vorangegangenen sechs Dämmen befestigte ich das Boot zunächst am Ufer und erkundete zusammen mit Mygga die Gegend – auf der Suche nach einer geeigneten Stelle zum „slippen“ des Bootes. Ich fand diese Stelle auch, nur mussten Mygga und ich das Boot dafuer durch die gesamte Stadt ziehen ! „Na, das kann ja was werden“, dachte ich und kehrte zum Boot zurueck, wo sich mittlerweile drei bis vier ungefähr zehnjährige Jungens versammelt hatten und mein Paddelboot neugierig bestaunten. Nach einigem hin und her schienen sie dann zu begreifen, dass ich ihre Sprache tatsächlich nicht spreche und liessen mich zunächst in Ruhe, so dass ich mit den Vorbereitung beginne konnte um das Boot aus dem Wasser zu ziehen. Die Jungen fingen irgendwann an, mit ihren Fahrrädern vom Stadtstrand aus direkt ins Wasser zu fahren – was man halt so in diesem Alter macht aber plötzlich kam einer von ihnen aufgeregt angerannt und stammelt etwas von „...ins Wasser gefallen....liegt auf dem Grund....“ und zeigte auf eine bestimmt Stelle! Ich rechnete mit dem Schlimmsten, zog eilig meine Klamotten aus und sprang direkt rein ins kuehle Nass. In dem Moment, in dem ich bemerkte, dass das Wasser selbst am Rand schon extrem tief ist, sagte mir einer der Lausebengel, dass sein Freund (aus welchem Grund auch immer) sein Fahrrad direkt vom Steg ins Wasser geschmissen habe und das es nicht mehr auftauche (Ach neee...so ein Wunder!!)! Der junge Besitzer des Fahrrads schaute nun recht betreten aus der Wäsche und schien kurz davor zu sein einfach loszuheulen, so dass ich mir eine entsprechende Standpauke, die mir schon auf der Zunge lag, verkniff (mal abgesehen davon, dass sie ueberhaupt nicht verstanden hätten, was ich ihnen zu sagen versuche). Das Wasser war einfach zu tief und zu truebe um irgendetwas zu erkennen und so stieg ich wieder raus und liess den Jungs von einer Finnin, die zufällig vorbeikam ausrichten, dass sie entweder der Polizei, der Feuerwehr oder zumindestens ihren Eltern bescheid sagen muessten worauf hin sie eifrig nickten – aber der Ausdruck in ihren Gesichtern sprach Bände. Mit anderen Worten : ich gehe davon aus, dass sich das Fahrrad noch immer auf dem Grunde des Staubeckens befindet und das nur die Bengels und ich, na ja und jetzt auch ihr alle davon wissen bzw. wisst. Ich kehrte leicht gereizt zum Boot zurueck und dachte nur „verrueckt, das kann doch alles nicht war sein“, spannte Mygga an und los gings. Als die Jungs uns dann so davon sausen sahen (Mygga kräftig am Bellen und Jaulen) liessen sie sofort alles stehen und liegen, verteilten sich auf die verbliebenen Fahrräder und eilten uns mit Gebruell hinterher. Das muss ein Bild fuer die Götter gewesen sein – und entsprechend entgeistert schauten uns dann auch die Leute auf der Strasse an, als wir das Boot (die Jungs halfen abwechselnd mit) durch die Stadt zogen. Ich liess es auf der anderen Seite des Staudammes wieder zu Wasser und drehte sozusagen als Dankeschön mit jedem der Kinder eine kleine Runde um dann endlich aufzubrechen zum Camplingplatz. Diesen erreichten Mygga und ich dann wie bereits erwähnt so gegen 18:00 Uhr und irgendwann gegen 22:00 Uhr war das Boot sicher am Strand vertäut, die Ausruestung verstaut, das Zelt aufgebaut und ich krabbelte endlich in meinen Schlafsack und ich glaube ich bin dabei direkt eingeschlafen. Seit etwas mehr als einer Woche befinden Mygga und ich uns jetzt in Oulu, einer wirklich schönen kleinen Stadt, haben den Zeltplatz mittlerweile fast fuer uns alleine und warten auf die Packtaschen fuer die Bootsteile und meinen Trekking-Rucksack aus Deutschland. Mittlerweile hat der Herbst Einzug gehalten, die Blätter fangen an sich zu verfärben und ich hoffe, dass wir noch diese Woche nach Lappland aufbrechen können, da mir hier ehrlich gesagt langsam „die Decke auf den Kopf fällt“. Es ist an der Zeit weiterzuziehen !!
So, viele kleine Geschichten wären es noch wert, erzählt zu werden und trozdem werde ich diesen Bericht jetzt beenden.

Es gibt vieles, was ich vermissen und gleichzeitig in Erinnerung behalten werde von meiner Tour durch Finnland, dem Land der tausend Seen. Und ich habe irgendwie das Gefuehl, dass ich nicht das letzte mal hier gewesen bin.
Ich hoffe, euch allen geht es gut !! Ich sende euch viele, viele Gruesse (auch von Mygga) !!
Ich lasse wieder von mir hören !!

Bis dahin

Micha
 
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